Game over

Als erstes muss ich mich entschuldigen, weil ich den Blog erst jetzt weiterführen kann. Es ist eben schwierig, als Vorsitzender der Jury mit Protesten und dem Abschluss einer Meisterschaft umzugehen und gleichzeitig noch die Zeit zu finden, sich um die kontinuierliche Berichterstattung zu kümmern. Dieser Spagat ist mir leider nicht gelungen. Hinzu kam noch der Rückflug, der auch meine volle Aufmerksamkeit in Anspruch genommen hat. Und zu Hause schlägt dann schnell der Alltagsstress zu.

Aber für die treuen Leser dieses Blogs und auch für alle anderen Interessierten will ich doch die erforderlichen Informationen nachtragen und nicht weiter klagen.

Zunächst einmal, Willi geht es so weit gut. Anders als seine Maschine hat er die harte Landung weitgehend unbeschadet überstanden. Seine Familie hat ihn abgeholt, der Flieger ist erst mal sicher verstaut und muss warten, bis er abgeholt werden kann. Auf den ersten Blick sind die Beschädigungen nicht so dramatisch. Aber Genaueres kann man erst sagen, wenn ein Experte unter die Verspannung schaut. Schade auf jeden Fall, dass Willi nicht mit Viktor, Johannes, Hans und mir zurück fliegen konnte.

Bis zum letzten Wettbewerbstag ging es noch mal für alle Klassen um die Wurst, wenn auch schon absehbar, wer das Rennen bei den Motorschirmen und den Ultraleichten machen würde. Wenig überraschend, dass es am Ende für die deutschen Teilnehmer keine Medaille gab. Dafür konnten einige Piloten eine FAI-Urkunde entgegene nehmen, die für die Teilnehmer auf den Plätzen 1 bis 10 vorgesehen sind.

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Alexandre Mateos, Frankreich. Strahlender Weltmeister

Dominiert wurde die Siegerehrung  der Motorschirm-Teilnehmer von der französischen Nationalhymne. Insgesamt 6 Mal wurde die Marseillaise. Vor allem das Ausnahmetalen Alexandre Mateos sollte erwähnt werden. Er gewann Gold in  der Fußstart-Klasse (45 Teilnehmer aus 11 Nationen) und brachte damit seinem Team auch den Sieg in der Nationenwertung.

Er gewann in diesem Jahr die European Pramotor Slalom Championships, die französischen Meisterschaft und holte im Dezember Gold bei den World Air Games in Dubai. Seine Frau Marie Mateos gewann die Goldmedaille in der sehr kleinen Frauen-Klasse. Und Bruder Jean Mateos holte in der Fußstart-Doppelsitzerklasse mit seiner Copilotin Celia Domingues Silber.

 

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Manche Starts sahen bei den herrschenden Windbedingungen recht spektakulär aus.

Aber werfen wir einen Blick auf das Abschneiden unseres PPG-Teams. In der Fußstartklasse belegte Jürgen Ulkan den 44 Platz. Bei den Motorschirmtrikes mit insgesamt 19 Teilnehmern kamen Thomas Bockholt und Helmut Brackhues auf die Plätze 17 und 18. Bleiben noch die zehn Doppelsitzer-Trikes, die in Popham an den Start gingen. Richard Krüger-Sprengel/Xiaoying Hou belegten den 8, Jens Hicken und Stefanie Wellhöfer den zehnten Platz. Für die gesamte Mannschaft reichte es für den 9. von 11 Plätzen in der Nationenwertung. Vor allem die Wettbewerbsneulinge waren nicht enttäuscht, sondern freuten sich über die Erfahrungen, die sie in diesem spannenden Wettbewerb machen konnten. Durchwachsen auch das Ergebnis bei den klassischen UL’s. Viktor Wyklicky mit seinem Co Sven Harsch hat das wohl beste internationale ergebnis seiner langjährigen Karriere erreicht: Platz 6 von 17 Teilnehmern in der Trike-Klasse. Zufrieden können auch Johannes Lemburg und Hans Wilhelm Friedrich sein. Mit ihrem Tragschrauber kamen sie auf den 5. von 8 Plätzen.Pechvogel Willi Schröder konnte natürlich mit nur zwei gewerteten Aufgaben nicht besser als der abschneiden als auf dem letzten Platz der insgesamt 6 Teilnehmer.

IMG_0557Am Sonntagmorgen hieß es dann Abschied nehmen von Popham. Mit recht kräftigem Rückenwind sind wir dicht an der Londoner Innenstadt zwischen den Kontrollzonen von Gatwick und London-City zunächst nach Lashenden zum Zoll anmelden und Flugplan eröffne  geflogen, bevor es zum den Sprung über den Kanal ging. Dort waren leider die Wolken-Untergrenzen recht niedrig, so dass wir statt der angenehmen 2.000 Fuß streckenweise bis auf 1.400 Fuß herunter gehen mussten, um frei Von Wolken nach Calais zu kommen. Calais ist ein großer Asphalt-Platz  mit einem richtigen Tower und einem Abfertigungsgebäude- aber nahezu ohne Betrieb. Lediglich ein Mitarbeiter für das Kassieren der Landegebühr war zu sehen.Weiter dann nach einem Tankstopp in Valenciennes nach Charleville zum Übernachten. Am Montagmorgen waren die Sichten zwar OK, allerdings hingen die Wolken weit herunter. Johannes mit Hans und ich machten uns auf den Weg nach Aachen, Viktor folgte seiner Bodencrew nach Worms und dann später weiter bis zu seinem Heimatplatz Wildberg am Bodensee. Die beiden Tragschrauber landeten wohlbehalten in Rotenburg-Wümme beziehungsweise Weser-Wümme. Das GPS gab anschließend eine Strecke von rund 2.500 km und eine Gesamtflugzeit von etwas mehr als 24 Stunden aus.

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